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NEIN zur Zweiklassenmedizin

9.06.2024

Schweiz steht zu einer hochstehenden Versorgung für alle

Die Schweizer Stimmbevölkerung hat sich deutlich gegen die Einführung einer Kostenbremse ausgesprochen. Das Ergebnis ist ein Bekenntnis zur qualitativ hochstehenden und für alle gleichermassen zugänglichen Gesundheitsversorgung. Nun gilt es, das Gesundheitswesen gemeinsam gezielt zu verbessern und vor Versorgungsengpässen zu bewahren.

Die Einführung einer Kostenbremse hätte der Patientenversorgung massiv geschadet. Entgegen dem Versprechen wären keine Kosten gesenkt worden, sondern den Patientinnen und Patienten nötige Behandlungen vorenthalten worden. Die Folgen der geforderten Koppelung der Kosten der Grundversicherung an die Wirtschaft wären Rationierungen und Wartezeiten für grundversicherte Patientinnen und Patienten gewesen. Das sehen auch die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger so. Philippe Luchsinger, Past-Präsident von mfe Haus- und Kinderärzte Schweiz, sagt: «Die Bevölkerung hat den gefährlichen Angriff auf unsere gute Gesundheitsversorgung klar abgewehrt. Ich bin erleichtert.»

Drohende Unterversorgung

Befürworter und Gegner der Vorlage waren sich in den Diskussionen in einem Punkt immer einig: Es braucht eine Stärkung der Grundversorgung und der Zusammenarbeit der Gesundheitsberufe. Und darauf lässt sich aufbauen. «Jetzt müssen wir handeln, um einen drohenden Versorgungsnotstand abzuwenden», betont Philippe Luchsinger. Eine gute Grundversorgung spart Kosten und trägt zur bedarfsgerechten Versorgung bei. Und gut koordinierte Versorgung führt zu einer besseren Qualität und gleichzeitig zu mehr Effizienz.

Im Gesundheitswesen zeichnet sich in naher Zukunft wegen des Fachkräftemangels aber die Unterversorgung als grösste Gefahr ab. Leider ist dieses Problembewusstsein noch zu wenig in der Politik angekommen. Im stationären Bereich ist vor allem die Pflege betroffen und es kommt regelmässig zu Bettenschliessungen. Im ambulanten Bereich sind neben dem fehlenden Pflegepersonal die fehlenden Hausärztinnen, Kinderärzte und Psychiaterinnen das offensichtlichste Problem – bereits heute kann jede dritte Praxis keine neuen Patientinnen und Patienten annehmen.

Wichtige Reformen

Das Gesundheitswesen ist komplex und sowohl organisatorisch als auch regulatorisch sehr fragmentiert. Die vielen teilweise zu Überregulierungen und blähen die Bürokratie auf. Nicht neue Vorschriften sind gefragt, sondern die Bereitschaft aller Akteure – auch der Politik – aufeinander zuzugehen. Es braucht partnerschaftliche Lösungen und eine regulatorische Entschlackung. Chancen dazu bieten sich zurzeit viele – beispielsweise eine faire und zeitgemässe Tarifierung oder die Verlagerung von stationären hin zu ambulanten Behandlungen. Weniger Spitalübernachtungen sparen Kosten, liegen im Interesse der Patientinnen und Patienten und wirken dem Fachkräftemangel entgegen, weil weniger Nachschichten anfallen.

Kontakt
Roland Siegenthaler, 079 372 77 05
info@nein-zur-kostenbremse.ch